Immobilien schlagen Dax-Aktien deutlich

Immobilienpreisentwicklung

Die Immobilienpreisentwicklung der letzten Jahre hat den DAX um Längen geschlagen. Aktien bringen Rendite, Immobilien Sicherheit – mit dieser Weisheit haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele ihr Vermögen aufgebaut. Tatsächlich zeigte sich in der letzten Dekade ein ganz anderer Trend. Wer vor 10 Jahren in Immobilien investiert hat, der konnte mit durchschnittlichen Steigerungen von 126 Prozent rechnen. Eine alternative Anlage in den Dax brachte im gleichen Zeitraum eine deutlich schlechtere Rendite von 88 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Immobilienportals Immowelt, das für die 14 größten Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern eine Untersuchung durchgeführt hat. Untersucht wurde dabei die Entwicklung der im Portal inserierten Verkaufsangebote. Nicht untersucht wurde in diesem Zusammenhang allerdings, ob zu dem gewünschten Preis auch ein Verkauf final durchgeführt werden konnte. Bei dem Vergleich ist darüber hinaus noch zu berücksichtigen, dass Transaktionskosten wie bspw. die Grunderwerbssteuer, eventuelle Mieteinnahmen oder Dividenden bei der Betrachtung außen vorgelassen wurden. Dies gilt auch für die steuerliche Betrachtung beim Kauf oder Verkauf von Aktien, bzw. bei Immobilien.

Auf die richtige Auswahl kommt es an

Die Immobilienpreisentwicklung von 126 Prozent stellt einen durchschnittlichen Wert für ausgewählte Städte dar. Bei einer Analyse des Immobilienportals Immowelt zeigt sich dabei ein sehr differenziertes Bild. So verzeichneten Immobilien in Berlin mit 211 Prozent ein überproportional starkes Wachstum. Wer dagegen in Dortmund oder Essen in eine Immobilie investiert hat, durfte nur mit einer Steigerung von 47 bzw. 58 Prozent rechnen. In letzterem Fall wäre ein Investment in Aktien wieder lukrativer gewesen. Besonderes anzumerken ist, dass selbst auf den besonders angespannten Immobilienmärkten wie München, Stuttgart oder Hamburg eine über dem Durchschnitt liegende Rendite erreicht werden konnte.

Einzelne DAX-Werte waren deutlich lukrativer

Bei der Untersuchung der Wertentwicklungen ist die Wertentwicklung des gesamten DAX untersucht worden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der DAX 30 unterschiedliche Unternehmen enthält, bei denen sich einige im Betrachtungszeitraum deutlich besser, andere dafür deutlich unterhalb der 88 prozentigen Wertsteigerung entwickelt haben. Auf der anderen Seite bildet die Analyse von immowelt ebenfalls nur eine durchschnittliche Betrachtung ab. Es ist in diesem Zusammenhang davon auszugehen, dass auch in den untersuchten Städten einzelne Immobilien deutlich über oder unter dem durchschnittlichen Wertzuwachs geblieben sind.

Immobilienpreisentwicklung – Keine kurzfristigen Wertschwankungen

Ein weiterer Vorteil von Immobilien ist die langfristige Wertbeständigkeit und die geringen Wertschwankungen. Im Vergleich zu Aktien, die bei weltumspannenden konjunkturellen Störungen massiv an Wert verlieren können, zeigen sich Immobilien hier weitestgehend widerstandsfähig. DAX-Aktien bieten gegenüber einer Immobilie aber einen Vorteil. Wer aus welchen Gründen auch immer einen Teil des in der Immobilie gebundenen Vermögens kurzfristig benötigt, dem bleibt in der Regel nichts anderes als der vollständige Verkauf. Bei einer Investition in Aktien können Teile des Vermögens problemlos binnen weniger Stunden veräußert werden. Mittelfristig ist aber, auch vor dem Hintergrund der knappen Wohnsituation in den Ballungsräumen und der weiterhin niedrigen Hypothekenzinsen, mit weiter steigenden Immobilienpreisen zu rechnen. Allerdings wird es gerade für Durchschnittsverdiener immer schwieriger in Ballungsräumen wegen der hohen Anschaffungskosten das notwendige Eigenkapital für einen Immobilienerwerb aufzubringen.