Die Entwicklung von Büro Immobilien nach Corona

Büro Immobilien

Büro Immobilien leiden derzeit unter den coronabedingten Umbrüchen. Auf den ersten Blick brachte die Corona-Pandemie nur weniges mit sich, was sich vielleicht bewährt. Ein Gebiet davon könnte etwa Homeoffice sein. Doch was geschieht mit der Nachfrage nach Büro-Immobilien, dem bedeutungsvollsten Bereich im Immobilien-Investment. Ein Szenario kann darüber Aufschluss geben. 

Zahlreiche Unternehmen denken momentan darüber nach, die eigenen Büroflächen zu reduzieren, da sich die Arbeit von Zuhause aus als gute Alternative zum bisherigen Arbeitsplatz im Unternehmen erwiesen hat. Die Nachfrage nach Büroflächen könnte in diesem Zusammenhang auf drastische Art und Weise sinken. Für die besten sieben Standorte in der Bundesrepublik hat der Immobiliendienstleister JLL drei verschiedene Szenarien entwickelt und sie im Nachhinein einer quantitativen und qualitativen Bewertung unterzogen. 

Büro Immobilien in Deutschland 

Szenario 1:

Der Trend für Home-Office hat sich durchgesetzt und 30 Prozent der Angestellten arbeiten nicht mehr vor Ort im Unternehmen, sondern von Zuhause aus. Damit dem Distanzgebot in den bestehenden Räumen Rechnung getragen werden kann, werden die Arbeitsplätze um jeweils zehn Prozent mehr Fläche ergänzt. 

Szenario 2:

Auch wenn Remote Working wichtiger und vorteilhafter wird, arbeiten nur knapp 15 Prozent aller Angestellten dauerhaft in den eigenen vier Wänden von Zuhause aus. Sie benötigen keinen Arbeitsplatz mehr. Im Unternehmen werden die Allgemeinflächen leicht ausgebaut.

Szenario 3:

Im Vergleich zu der Arbeit im Firmenbüro setzt sich Home-Office nicht durch. Das Unternehmen bleibt für die Arbeiten der zentrale Raum, lediglich fünf Prozent der Belegschaft arbeitet von Daheim aus. Die Fläche pro Mitarbeiter wächst um 20 Prozent, da die Abstandsregelungen weiterhin eingehalten werden müssen. 

Betrachtung der Kriterien

Die JLL beschäftigt sich hinsichtlich der qualitativen Kriterien damit, dass mit der Veränderung von Objektanforderungen wie digitaler Infrastruktur und Standortfragen sowie der Veränderung von Flächennutzungskonzepten Fragen stellen. Etwa nach dem Stellenwert von internem Austausch an Informationen, die sich nicht digital abwickeln lassen sowie Fragen nach einer zunehmenden dezentralen Organisation der Arbeitsplätze. Die Kriterien führen jeweils in zwei betrachteten Szenarien zu einer reduzierten Flächennutzung. Werden insgesamt 90 Millionen Quadratmeter Bürofläche an den sieben größten Standorten für Büro Immobilien in Deutschland angenommen, würde etwa allein in Stuttgart der Flächenbedarf um zwei Millionen Quadratmeter sinken. Von 8,6 Millionen Quadratmeter auf 6,6 Millionen Quadratmeter. 

Das realistischste Szenario

Die Forscher schätzen das zweite Szenario als das Wahrscheinlichste ein. Als Begründung dienen dem Unternehmen dabei die sich abzeichnenden Entwicklungen auf den Märkten der Vermietung heran. Aber auch die Entwicklung hinsichtlich der Flexible Office Space, Investment und Projektentwicklung sprechen für die These. Der Umsatz an Flächen wird für lange Zeit auf einem niedrigen Niveau bleiben, Finanzkosten werden mehr werden, bei Projektentwicklungen kommt es zu einer Marktbereinigung und die Drittverwendungsfähigkeit von Büroflächen gewinnt an Bedeutung. Auf langfristige Sicht werden auch flexible Flächen in einem Maß wieder zunehmend nachgefragt werden, in welchem die Anbieter auf die Anforderungen der Nutzer hinsichtlich Service-, Laufzeit- und Flächen-Flexibilität eingehen können.