Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland 

Die Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland kennt seit Jahren nur eine Richtung. Insbesondere in den Metropolen und deren Umfeld sind starke Preissteigerungen zu verzeichnen. Eine gegenläufige Tendenz ist lediglich in den von starker Abwanderung betroffenen Regionen zu verzeichnen, zu denen neben ländlichen Regionen in den östlichen Landesteilen auch einige Städte des Ruhrgebiets zählen. In Berlin und München sind die Immobilienpreise im Zeitraum von 2009 bis 2019 um mehr als 150 Prozent gestiegen, diese beiden Metropolen liegen damit an der Spitze der Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland. 

Gründe für die Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland

Wer angesichts der weit über der Inflationsrate liegenden Entwicklung der Immobilienpreise vorschnell von einer Immobilienblase redet, macht es sich definitiv zu leicht. Eine Immobilienblase entsteht, wenn die Preise durch Spekulationen künstlich in die Höhe getrieben werden. Die reale Nachfrage nach Wohn- oder Gewerbeflächen rechtfertigt dann die bezahlten Kaufpreise nicht mehr. Eigentlich reicht ein Blick in die Medien aus, um zu erkennen, dass beispielsweise in Berlin davon keine Rede sein kann. Selbstverständlich sind die Immobilienpreise in Deutschland auch zum Teil von der Niedrigzinspolitik der EZB und der daraus resultierenden Suche der Geldanleger nach lukrativen Anlagen getrieben. Der dominierende Faktor der Preisentwicklung ist aber die große Nachfrage nach Wohnraum in Berlin und anderen Metropolen. Diese wird durch den Zuzug aus ländlichen Regionen und aus dem europäischen Ausland nach oben getrieben. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die steigende Zahl der Singlehaushalte und der damit verbundene Anstieg der Wohnfläche pro Person. 

Immobilien in Berlin sind nicht überbewertet

Wie so oft ist es auch hier irreführend, aus einem umfangreichen Zahlenwerk willkürlich eine Zahl herauszugreifen. In den letzten zehn Jahren stiegen die Immobilienpreise in München um 153 Prozent, in Berlin um 152 Prozent. Dies klingt nach einer ähnlichen Entwicklung, doch bei genauer Betrachtung der historischen Daten wird der Unterschied schnell klar. Berlin war bis zum Jahr 2009 von der Entwicklung der Immobilienpreise weitgehend abgekoppelt. Mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 1600 Euro pro Quadratmeter lag Berlin weit hinter anderen Großstädten wie zum Beispiel Köln, Düsseldorf oder Frankfurt am Main. München war übrigens schon damals mit knapp 3000 Euro pro Quadratmeter einsamer Spitzenreiter. 

Dies war eine ungewöhnliche Situation – im nationalen Vergleich deutlich günstigere Immobilienpreise in der Hauptstadt sind zum Beispiel in Frankreich oder England kaum vorstellbar. Selbst heute sind die Immobilienpreise in Berlin noch niedriger als in Stuttgart, Hamburg und Frankfurt. München spielt diesbezüglich mit nochmals deutlich höheren Preisen nach wie vor in einer eigenen Liga. Während also in München die Preise von einem sehr hohen Ausgangsniveau aus weiter gestiegen sind, hat Berlin nur eine längst überfällige Anpassung an die Immobilienpreise in Deutschland nachgeholt. Immobilien in Berlin bleiben daher sowohl für Selbstnutzer als auch für Kapitalanleger attraktiv.